Montag, 23. Mai 2011

Kein Himmel für Computer?

In einem Interview mit dem guardian wurde der Physiker Stephen Hawking kürzlich unter anderem nach seiner Meinung über ein Leben nach dem Tod gefragt, und antwortete: "I regard the brain as a computer which will stop working when its components fail. There is no heaven or afterlife for broken down computers; that is a fairy story for people afraid of the dark."


Für einen der angeblich klügsten Köpfe unserer Zeit ist das schon eine erstaunlich kurzsichtige Logik. Und das selbst wenn man den Computer-Vergleich wörtlich nimmt. Man kann heutzutage selbst aus Festplatten, die Stürzen aus großer Höhe oder Feuer ausgesetzt waren, noch Daten (wenn man so will, Gedanken) entnehmen. Der physische Exitus bedeutet also bei Computern keineswegs automatisch den völligen Verlust der Informationen. Erst recht nicht, wenn man davon ausgeht, dass es bei Computern in unserer Welt immer einen Informationsgeber, sprich Programmierer/Konstrukteur gibt. Ob Hawking auch aus einem Funktionsverlust seines Sprachcomputers schlußfolgert, dass sich soetwas minderwertiges von allein zusammenbastelt?

In der Hirnforschung wird der Fall des Phineas Gage - ein Eisenbahnarbeiter, dem Mitte des 19. Jahrhunderts bei einer Explosion eine Eisenstange durch den Kopf schoss, und der daraufhin unter Persönlichkeitsveränderungen litt - als Beweis dafür gesehen, dass alles, was unsere Persönlichkeit ausmacht, von der 'Hardware' des Gehirns abhängt. Ist diese Hardware kaputt, ist auch die Information der Persönlichkeit verloren. Widerspricht das jedoch dem, was die Bibel zu diesem Thema sagt? Interessanterweise nicht. Im Buch Prediger heißt es im Kapitel 9 beispielsweise: "Denn die Lebenden wissen, daß sie sterben werden, die Toten aber wissen gar nichts". Ebenso wie kaputte Computer nichts mehr "wissen". Man muss die Information jedoch nicht unbedingt als unwiderruflich verloren betrachten, wenn man wie gesagt von einem Informationsgeber, einem "PC-Doktor" wenn man so will, ausgeht.

2 Kommentare:

Kyp hat gesagt…

Klar - aber geht man nicht von einem höheren Wesen, das so etwas tun kann aus, ist das Rationalste, dass mit unserem Gehirn, in dem unsere Persönlichkeit codiert ist, alles von uns stirbt und nur Sternenstaub übrig bleibt.
Mir ist aufgefallen, dass viele, die meinen, alles zu durchblicken, ihre Sterblichkeit nicht wirklich vor Augen haben. Sie leben mit ihrem Gott-Komplex (oder besser anti-Gott-Komplex) und meinen, Gläubige als dumm hinstellen zu können. Doch dass man selbst durch brillante pholosophische Ansätze (Pascal; Kant) nur zu dem Schluss kommt, dass die religiöse Sicht stets die erhabenere und vorteilhaftere ist... so klug denken diese Menschen nicht.

Danke für deinen Artikel, fand ich gut.
Kyp

Wolf Dieter hat gesagt…
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